Wodi Risi

Tattoo-Artist

Die meisten meiner Kunden fragen mich oft, wie bist du zum Tätowieren gekommen.? Ich weiß nicht mehr genau wann, aber ich weiß wieso.

In war damals noch in der Ausbildung zum Elektroinstallateur und ging in Ansbach auf die Schule. Eines Tages dachte ich mir, mich auch tätowieren zu lassen und sprach darüber mit meiner damaligen Freundin.

Sie sagte zu mir, auf garkeinen Fall machst du das! Sie drohte sogar, mich zu verlassen, wenn ich das mache. Nach langer Überlegung, es war schon Abend und meine Eltern schliefen schon, setzte ich mich in meinem Zimmer, drückte ein paar Tintenpatronen aus, wickelte eine Nadel mit Nähfaden ein, malte mir die Vorlage auf de Brust. Es waren vier Buchstaben, die ich anfing, mir zu stechen. Natürlich hat es ewig gedauert und es hat nicht nur daran gelegen, dass ich etwas angetrunken war, sondern es hat schon irre weh getan die Nadel bis zum Anschlag einzurammen. Nach dem ersten Buchstaben war dann erst mal Schluss und ich ging schlafen.

Das Ganze hat am nächsten Tag seinen Lauf genommen und ich machte mein erstes Tattoo fertig. Ich würde sagen damit hatte ich mein Vorhaben, meine Leidenschaft in die Tat umgesetzt. Als meine Freunde davon erfahren hatten, ging das ganze wie ein Lauffeuer weiter. Ich bastelte mir eine Maschine aus einem Rasierapparat und einem gespitzten Draht zusammen.

Mein erster Kunde war Dino, dem ich ein Tribal Drachen verpasste. Dieses Tribal war damals extrem blutig, aber bis heute das beste schwarze Tattoo das ich kenne. Nach vielen Partys, die wir früher machten waren auch Tattoo Session Pflicht. So hatte ich nach und nach allen meinen Kumpels eine Erinnerung fürs Leben verpassen dürfen.

Es dauerte nicht lange, da habe ich neben meinem Hauptberuf ein eigenes Studio in Feuchtwangen eröffnet. Leider musste ich dieses aufgrund einer längeren gesundheitlichen Pause nach drei Jahren schließen.

Die Selbstständigkeit lag mir und meiner Frau jedoch im Blut und so wurde aus ursprünglich einem Restaurant, nach 15 Jahren zudem ein Lieferservice und die Präsenz mit zwei Verkaufsständen auf 14 Volksfesten. Fulltime-Job. Die Erfüllung war es für mich aber nicht. Nebenbei hatte ich immer wieder zuhause oder im Wohnwagen einigen Leuten etwas Schönes auf die Haut gezaubert.

Ich fing wieder an zu tätowieren und wollte mehr lernen und besser werden. Auf einer Convention wurde ich erstmals auf Andy Engel aufmerksam und umwarb ihn regelrecht, um bei ihm arbeiten zu dürfen. Nach einem halben Jahr Hartnäckigkeit, hat Andy endlich zugesagt mich auszubilden.

Ein Jahr später habe ich all meine Restaurants und Geschäfte abgegeben und bin seither Vollzeit-Tätowierer. Am liebsten sind mir Portraits, Realistik und große Collage, die ich meistens selbst zusammenstellen darf.

Natürlich ist bei mir auch die Abwechslung sehr wichtig und ich widme mich auch den neuen Stielen wie Fine Line auch abstrakte Kunst ist sehr interessant für mich. All mein Können im Realistik Bereich habe ich von Andy gelernt und verfeinere die Technik nonstop.

Meine freie Zeit verbringe ich mit meiner kleinen Tochter Chiara Sofia Rio, meiner Frau und meinen zwei Hunden. Und bevor ich es vergesse, die Freundin von damals ist heute meine Frau. Wenn dann noch Zeit übrig ist, wird diese in der Luft beim Gleitschirm Fliegen oder auf dem Schnee beim Snowboarden verbracht.

Nach einer langen Zeit bei Andy Engel habe ich auch einiges von den anderen Künstlern in dessen Studio lernen dürfen. In der Coronazeit verbrachte ich einige Wochen beim Randy Engelhardt in seinem Studio „Haeven of Collors“.
Auch in dieser Zeit habe ich viel mitnehmen können und viele neue Leute getroffen.

In Saarland war ich auch unterwegs. Im Tattoo Studio „NoArts“ von Ralf Nonweiler und seiner bezaubernden Familie, die sehr freundlich und herzlich zu mir waren. Ralfs Arbeiten sind der Wahnsinn, die seinen gleichen suchen. Seine Art des Tätowierens ist so grandios, das ich sehr glücklich war ihm bei seiner Arbeit beobachten zu dürfen.

Mein Ziel war es nie ein eigenes Studio zu haben aber so wie das Leben spielt haben wir Mitte 2023 ein Tattoo Studio in dem schönen Dinkelsbühl eröffnen dürfen. Meine Tochter die ich zur Tätowiererin ausbilde und ich sind in der Mitte der Stadt für euch da.

Guest Artist